Dr. -in Stefanie Kainzbauer
Es roch nach bitteren, harten Lebensumständen. Aber auch nach der Lebensfreude, Motivation und Sehnsucht der Jugendlichen, in eine bessere Zukunft gehen zu können. Begegnung für Begegnung, Gespräch für Gespräch ließ Stefanie immer mehr aufhorchen: Die großen Talente und Fähigkeiten der Jugendlichen auf der einen Seite. Die harte Herausforderung des salvadorianischen Lebens in den Großfamilien auf der anderen Seite: Keine Mittel für ausreichend Nahrung, Medizin, geschweige denn Bildung. ... Und da war es dann: das Stipendienprogramm für anfangs 14 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 23 Jahren.
Arme gibt es überall auf der Welt – jedoch entscheidet die persönliche Beziehung darüber, wo man sich engagiert. Die Begeisterung von Stefanie Kainzbauer hat auch Julia Stabentheiner und Magdalena Holztrattner angesteckt, die ebenso an der UCA studierten. So fuhren auch sie regelmäßig nach Taquillo, um mit den Jugendlichen in der entstehenden Gruppe zu arbeiten. Jugendliche gibt es viele in El Salvador, Orte wie Taquillo ebenso. Es ist die erste Liebe von Stefanie Kainzbauer, die weitergegeben wurde und in Taquillo Wurzeln schlug.
Nach und nach konnten weitere engagierte SalvadorianerInnen gefunden werden, die zuerst gemeinsam mit Magdalena Holztrattner und dann auch sehr selbstständig die Idee des Bildungs- und Stipendienprogramms im Herzen tragen und bei der Umsetzung tatkräftig und treu mitarbeiten. Patricia Vásquez ist seit mehr als 10 Jahren eine treue Stütze der Arbeit in El Salvador.
Die Sterne für diese Initiative standen günstig: Die salvadorianische Organisation Círculo Solidario erklärte sich bereit, das Stipendienprogramm für die Jugendlichen aus Taquillo vor Ort umzusetzen. Großzügige und wohlwollende SpenderInnen aus Deutschland und Österreich haben von Anfang an die Finanzierung der Stipendien möglich gemacht. Seit 2015 unterstützt das Centro Monseñor Romero an der UCA in San Salvador die Abwicklung der finanziellen und administrativen Aufgaben des Vereins vor Ort. Seit vielen Jahren besteht zwischen den Verantwortlichen des Bildungsprogramms und den verantwortlichen Jesuiten des Centro Monseñor Romero eine vertrauensvolle Beziehung.
Schließlich waren es die Jugendlichen selbst, die mich überzeugten, dass in einem Land wie El Salvador Bildung und sozialer Zusammenhalt wichtige Grundlagen dafür sind, um etwas an der Situation von Armut und Ungerechtigkeit im Land ändern zu können. Gerade für Jugendliche ist es wichtig, Freundschaften im Ort zu pflegen, sich mit altersspezifischen Themen auseinanderzusetzen, zu lernen, wie Feste und Feiern organisiert werden, zu üben, wie eine Gruppe funktioniert und dass es Verantwortlichkeit und Verlässlichkeit braucht, um gemeinsam arbeitsfähig und lustig zu bleiben.
Schritt für Schritt ist das Stipendienprogramm auf geniale und kreative Weise gewachsen. Die Jugendlichen und ihre Familien in Taquillo, die GruppenleiterInnen aus San Salvador sowie LeiterInnen von kreativen Workshops haben dafür ebensoviel beigetragen wie engagierte Vereinsmitglieder, Schulklassen und Pfarreien, v.a. in Deutschland. Auch der Besuch vor Ort sowie verschiedene Praktika, u.a. von Wiebke Kolbe, Susanne Thoma und Alice Hertel, haben sich positiv auf die Entwicklung der Arbeit hüben wie drüben ausgewirkt.
Zahlreiche Personen und Institutionen engagieren sich, um durch Projekte und Spendenaktionen die Jugendlichen des Stipendienprogramms in Taquillo zu unterstützen.
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Taquillo e.V.
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Deutschland